27.08.2011

Die Mülltonnen im Hof

Die Mülltonnen warten und
warten, die entschlossenen Deckel
sprechen leise blau und grau
und gelb, und eine lächelt,
sie wird von nassem Karton
ein bisschen aufgehüpft, sie
ist bereits unterwegs. Sechs
Tonnen warten und warten
im Hof, ihre Tage kommen
erst langsam: Dienstag und
Mittwoch und Donnerstag, grau
einmal in der Woche, gelb und blau
zweimal im Monat, der Rhythmus
ist Takt ohne Ende. Sie schweigen,
die Tonnen, sie müssen verbergen,
verhüllen, lügen, sie verteilen
was übrig bleibt in Plastik, Papier
und Restmüll, die Braune stinkt,
die Gelbe bleibt leicht, die Blaue
lächelt sich nach vorne. Ich denke:
sie stehen nicht im Hof, ich habe sie
in meiner Seele aufgestellt.

3 Kommentare:

Ruthild Soltau hat gesagt…

Lieber Jelle!
Ich freue mich sehr darüber, dass Du den Mülltonnen ein eigenes Gedicht widmest!
Herzliche Grüße aus der Mühle, wo heute Mittag - nach erlebnisreichen Ferientagen - die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen aus verschiedenen Himmelsrichtungen wieder zusammengetroffen sind.
Ruthild

Jelle van der Meulen hat gesagt…

Liebe Ruthild, es hätten auch die Mülltonnen im Hof der Mühle sein können... Schön zu wissen, dass ihr allen wieder zurück seid! Herzlich, Jelle

Andrea hat gesagt…

Mir fiel dazu der Text vom Mai 2009 ein, das Datum habe ich aber nachforschen müssen, Nachrichten aus dem Badezimmer über Poeten und Zeit und Zeitungsberichten