04.06.2011

Ein Vertikal

Ein Vertikal
gebiert
die Welt,

wenn Vertikal
den Leib
fixiert;

wenn Vertikal
sich denkt
und lenkt;

wenn Vertikal
rechts links
ergreift;

wenn Vertikal
vibriert
und brennt;

wenn Vertikal
den Raum
nicht braucht;

wenn Vertikal
die Zeit
aufhebt;

wenn Vertikal
streng steht
wie Ich;

wenn Vertikal
auch mich
beschränkt;

wenn Vertikal
sich breit
verneint;

wenn Vertikal
kein Wort
versteht;

wenn Vertikal
erscheint
als Gott,

gebiert
die Welt
ein Vertikal.

4 Kommentare:

Michael Heinen-Anders hat gesagt…

FRAGEN AN WUPPERTAL

Stadt des Tales und
Stadt der Höhen,
manch einer schritt entlang schon
an deinen Ufern,
manch einer streifte schon
durch deine Höhen.
Zwischen Industrieschloten
und Parkanlagen beherbergst du
interessant-verborgne Orte,
deren Geheimnis sich dem
allzu neugierigen Blick
stets lange entzieht.
Warst du nicht die Stadt
die Friedrich Engels UND
Johannes Rau gebar,
eine Stadt zwischen Tagwerk
und Aufruhr, also?
Hässlich und schön zugleich
sind deine Innenstadt, deine
Hügel, deine Auen.
Stadt an der Wupper,
was verbirgst du
uns noch unerkannt - und
was wird wohl deine Zukunft
zeugen?


(Michael Heinen-Anders)

Andrea hat gesagt…

Ein Horizontal
Ein Horizontal trägt die Welt,
wenn Horizontal nichts vergisst;
wenn Horizontal den Leib durchfliesst;
wenn Horizontal in Tiefen hört;
wenn Horizontal den Raum bereitet und Ewigkeit verbreitet;
wenn Horizontal das Vertikal versteht,
erhält die Welt ein Ja.

Jelle van der Meulen hat gesagt…

Liebe Andrea, eine wunderschöne Ergänzung! Irgendwie braucht man beide Gedichte, um sie zu verstehen. Sei herzlich gegrüsst!

Anonym hat gesagt…

LINIENSPIEL

Aus Nichts
einen Funken,
aus einem Funken
einen Punkt,
aus einem Punkt
eine Linie,
aus einer Linie
eine Farbe,
aus einer Farbe
eine Figur,
aus einer Figur
ein Dasein,
aus einem Dasein
einen Gott,
aus einem Gott
eine Schöpfung,
aus einer Schöpfung
ein Sterben,
aus ein Sterben
ein Werden,
aus einem Werden
ein Sein,
aus einem Sein
ein Alles,
aus einem Alles
ein Nichts.

7 Juni 2011

Huub