10.06.2012

Samuel und Sammy. Über Geld und Angst vor der Macht

Samuel: „Wie kann es wahr sein, dass wir Menschen jeden Tag von Geld reden, manchmal so einfach nebenbei, so wie: 'Wie viel Geld brauchst du heute?' oder 'Wie viel Geld kostet eine Bahnfahrt von Köln nach Trier?' oder 'Mir ist das Geld ausgegangen' – ohne offenbar zu begreifen, was Geld eigentlich ist?“

Sammy: „Du brauchst nur der Frage nachzugehen, warum Vögel ohne Geld auskommen.“

Samuel: „Bitte...“

Sammy: „Bitte was?“

Samuel: „Vögel können nicht denken.“

Sammy: „Du hast gerade gemeint, dass die Menschen nicht über Geld denken können. Und so ist es auch: Geld beruht auf einer Idee, die die Menschen überfordert, wie manche andere große Ideen auch...“

Samuel: „Geld ist eine Idee?“

Sammy: „Würde ich sagen, ja...“

Samuel: „Und was beinhaltet die Idee?“

Sammy: „Ideen beinhalten nichts. Sie sind keine Flaschen. Ideen sind Türen, sie öffnen Räume, wecken Perspektiven, vergegenwärtigen eine geistige Geographie, sind Bestimmungen, die längst noch nicht erreicht worden sind.“

Samuel: „Ein Tauschmittel ist Geld nicht, das ist mir klar.“

Sammy: „Geld war nie ein praktisches Instrument. Rein praktische Instrumente existieren nicht, auch ein Hammer ist weit mehr als ein Hammer. Von Anfang an steckte der Teufel in diesem Zeug, nicht nur im Geld. Aber du weißt, auch der Teufel ist weit mehr als der Teufel“.

Samuel: „...“

Sammy: „Von rechts nach links gesehen, sieht Geld wie ein Glaube aus, an den Macht gebunden ist. Die gigantischen Geldblasen repräsentieren immaterielle Hoffnungen, von denen die Menschen sich längst verabschiedet haben, weil sie ihnen nichts zutrauen, sie nicht einmal mehr kennen. Auf Bankkonten werden Glaube und Hoffnung eingefroren. Das Problem liegt nicht im Geld, sondern in der unsichtbaren Macht.“

Samuel: „Du meinst, die Menschen verzichten auf Macht?“

Sammy: „Genau. Mit Geld sollte man etwas tun, immer etwas tun... Sparen bedeutet gerade: jetzt nichts tun. Die Handlung wird in der Zeit nach vorne verschoben, und damit auch die Hoffnung. Es gibt in jeder Gegenwart immer etwas zu tun. Menschen sparen nicht, weil sie Sicherheit brauchen, sondern weil sie Angst vor der Macht-im-Jetzt haben. Vögel haben diese Angst nicht, deswegen brauchen sie kein Geld.“

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Geld verspricht Unsterblichkeit und steigert dann, je mehr man davon hat, die Angst vor der Sterblichkeit ins Unermessliche.
Henning

Andrea hat gesagt…

Ja genau etwas tun mit dem geld!! frag manche frauen, die geben das geld gerne aus, lieber als manche männer, die so gerne viele häuser kaufen und sonst so komische Dinge die gar keine Dinge sind nur .....
Entschuldige wenn ich mich so plump formuliert äussere und nicht echt poetisch ich kann einfach nicht mehr...so wie schon mal......Grüsse andrea

Ruthild Soltau hat gesagt…

Lieber Jelle, heute , beim Ausmisten unseres Hühnerstalles, habe ich sehr über Deinen Blogtext nachgesonnen. Ich wünsche so sehr, dass das Geld verbunden ist mit einer positiven Kraft, von ganz vielen Menschen. Es könnte wie ein gewaltiger Fluss sein, der strömt, fließt, quillt... Und das ist nicht gemeint als Metapher, sondern ganz elementar. Denn das Geld ermöglicht ja ganz reale Prozesse in der pysischen Welt. Erweist sich nicht gerade am Geld, ob die Menschen Vertrauen haben in die Führung geistiger Wesen? Herzlich Ruthild

Caroly hat gesagt…

Geld hat keinen Wert, habe ich irgendwo gelesen, weil es eine Schuld repräsentiert von mir an die Bank, oder der Bank an mich. Und wenn wir es zuhause bewahren, passiert auch nichts. Ein bischen sparen muss ich doch, weil ich anders bestimmte Sachen die ich gerne später mache nicht tun kann. Und was wenn die Schulden zu gross sind...ensteht eine sehr destruktive Situation wie wir es jetzt mitmachen in Europa. Es ist wirklich eine Hauptsache der Zukunft dass wir Alternativen suchen für die heutige Finanzsystemen. Ich denke gerne mit darüber!

Sati hat gesagt…

Ja - hat was. Wer keine Angst hat - muß auch kein Geld horten - und kann wie ein Vogel leben.
Nur - wer von den Menschen tut es noch? Und wo - kann mensch noch einen Horst errichten?
Denke es an, Sati

Anonym hat gesagt…

Good way of explaining, and good piece of writing to take facts regarding my presentation subject,
which i am going to convey in school.
Also see my webpage > http://Planetpost.com