Seminar für Waldorfpädagogik Köln. Diskurs über Kindheit
Im Seminar für Waldorfpädagogik in Köln beginnt in November ein neuer Kurs.Das Motto heißt: Erziehung neu ergreifen. Als Dozent am Seminar möchte ich in diesem Text meine Begeisterung ausdrücken, für das, was in Köln geleistet wird. Ich bin richtig stolz & froh & aufgeregt, und ich hoffe, dass viele Menschen den Weg nach Köln finden. Es lohnt sich, bei uns mitzumachen.
Was machen wir? Rein formal bieten wir eine berufsbegleitende Fortbildung für Menschen, die Waldorferzieher/in werden wollen. Unsere Teilnehmer/innen erhalten nach zwei Jahren ein bundesweit anerkanntes Zertifikat, das professionelle Mitarbeit in den Waldorfkindergärten ermöglicht. Wir freuen uns aber auch über Leute, die einfach die Waldorferziehung kennen lernen wollen, warum auch immer. Man braucht also kein/e staatlich anerkannte/r Erzieher/in zu sein, um bei uns mitzumachen.
Um die Qualifikation zu erreichen, beschäftigen wir uns jeden Montag (von 15.30 bis 21.00 Uhr) mit Pädagogik, Methodik-Didaktik, Anthroposophie, sowie Musik, Eurythmie oder Sprachgestaltung. Hinzu kommen jedes Jahr jeweils noch sechs Wochenenden und eine Blockwoche, die in Zusammenarbeit mit Henning Köhler vom Janusz Korczak Institut (Nürtingen) und Pär Albohm von der Solvikschule (Järna, Schweden) gestaltet werden. In diesen Wochenenden geht es um „pädagogische Integration“ und „intuitive Pädagogik“. Was damit genau gemeint ist, kann ich in diesem kurzen Text nicht erklären. Ich möchte es bei einem Satz lassen: Köhler und Albohm bringen Bewegung.
Ergänzt wird diese Arbeit von einem engagierten Seminarkollegium: Anne Marisch und Eva Nahrwold vom Leitungsteam, sowie Christa Büscher, Carola Grass, Hedwig Sautter, Keiko Fujita, Dr. Christian Schädel, Elke Irene Scheuffele, Regina Thorne, Ute Wagner-Zavaglia und weitere Gastdozenten/innen).
Also, das machen wir. Um aber zu beschreiben, was im Seminar für Waldorfpädagogik in Köln wirklich geschieht, müssen noch drei andere Ebenen erörtert werden. Die erste heißt: persönliche Entwicklung, die zweite: Begegnung, und die dritte: Diskurs über Kindheit.
Was heißt persönliche Entwicklung? Es ist ein schönes Gesetz: Wenn man sich auf die Anthroposophie einlässt, geschieht etwas in der eigenen Biographie. Die eigene Entwicklung wird beschleunigt. Der Grund dafür ist einfach zu verstehen: Anthroposophie macht Menschen zu aktiven Insidern im Leben. Die vielen Fragen & Ahnungen & Hoffnungen, die schon lange in uns schlummern, werden durch die Begegnung mit der Anthroposophie ins Licht gehoben. Sie erhalten ein Gesicht. Und auf einmal versteht man, dass das eigene Leben mehr ist, als eine Ansammlung von Zufälligkeiten & Sachzwängen & Verpflichtungen. Das Leben wird ein Kunstwerk, das man gestalten kann.
Die viele Fragen & Ahnungen & Hoffnungen bringen zuerst Verwirrung. Was gestern noch selbstverständlich war, ist heute eine offene Frage geworden. Zu der persönlichen Entwicklung gehört, einen inneren Kompass zu finden, womit man in der Verwirrung navigieren kann. Und gerade das ist im Seminar für Waldorfpädagogik eine wichtige Sache: eine souveräne Beziehung zu sich selbst zu finden. Der rote Faden durch alle Fächer bezieht sich also auf den Umgang mit sich selbst.
Und was heißt Begegnung? Menschen haben unterschiedliche Erfahrungen & Fähigkeiten & Intentionen. Oft ist der/die Andere richtig „fremd“. Mich begeistert immer wieder zu sehen, wie im Seminar im Laufe der Zeit die Beziehungen zwischen den Teilnehmer/innen sich vertiefen und eine kollegiale oder eben freundschaftliche Ebene erreichen. Das An-einander-wachsen und Mit-einander-ringen während des Unterrichts (und vor allem auch in den Pausen und nachher in der Kneipe!) trägt dazu bei, dass eine positive Beziehung zu der Vielfältigkeit des Lebens entsteht. Und in jeder erzieherischen Tätigkeit ist diese Beziehung zur Vielfältigkeit entscheidend.
Über das ganze Seminar leuchtet für mich der Begriff: Diskurs über Kindheit. Darauf bin ich richtig stolz. Ich meine damit, dass wir nicht nur die klassischen Inhalte der Waldorfpädagogik übermitteln. Klar, das machen wir auch, und zwar sehr gerne. Über die reine Vermittlung von Inhalten hinaus findet aber auch eine Art „Untersuchung“ statt, die sich auf die Frage bezieht: Wie sind in der heutigen Zeit die Kinder – und ist damit auch „Kindheit“ – zu verstehen? Dass wir im Seminar im Stande sind, uns immer wieder mit dieser offenen Frage zu beschäftigen, verdanken wir klar Henning Köhler. Er schafft es immer wieder, den aktiven Insider-in-uns in Bezug auf die Kinder zu wecken.
Ich meine, dass Erziehung heute eine sehr spannende Sache ist. Gute Erzieherinnen und Erzieher beschäftigen sich gleichzeitig warm und nüchtern mit dem, was im Kommen ist – in sich selber, in den Kindern, in den Eltern, in den Kollegien und in der Gesellschaft. Ich meine, dass wir es im Seminar für Waldorfpädagogik in Köln schaffen, frei und engagiert zu schauen, auf das was kommt. Wir freuen uns in Köln über Teilnehmer/innen, die in dieser Weise mitmachen wollen.
8 Kommentare:
Magash Jelle,
do you need more lecturers? I coulda help outa " An Uribi Childhood or how canna I discover the Uribi in my soul!" Justa offering I donta wanta to impose myself.
Yours holine$$
Murat Joy Tchundyk
Dear Murat, could be. We especially need teachers that are familiar with lost & rediscovered & freshly new constructed identities. I myself am a modest Dutch soul, that every day again is flabbergasted by the Geist of the people in Rheinland, Eifel, Ruhr and especially Bergisches Land. (All the rest in Menschland goes far beyond my poor framework.) By the way, can you properly sing? Jelle
Sorry, I forgot to mention Westfalen. Jelle
Sorry, I forgot to mention that Dutch people don´t have a Geist. We only have a soul (and a nice body of course). How is that with the Uribi people? Jelle
Sorry, I forgot to mention that sometimes I doubt if the people in Menschland have a body. What is your opinion on this? Jelle
Dearest Jelle,
poor soul you have no Geist. Who told you that? You definetley hava to discover the Geist in you. We Uribi peoples are threefold, big Soul, veiled booty and Geist is sometimes comin over us, then we blog till we drop.
I also canna teach: I always begina my classes with: I look into the world where the sun is smilin on me and where birdies twitter divine songs... at the end of Uribi class we sing our national Uribi Anthem and pray to the archangels who protect our lovely country...if some boys thinka they hava to maka fun I send them back into our copper mines to work for a better BruttoSozialProdukt....
Yes I canna sing and I ama takin part in singing contest.
http://www.youtube.com/watch?v=5lF_PxodDOo
Hava look!
So should I come ?
Yours fraendly Murat Joy Tchundyk
Hello. And Bye.
Danke sehr an den Webmaster.
Gruss Eike
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