07.03.2010

Eine Auflistung. Über Freunde, Bekannte, Kollegen, Geliebte und Feinde

Liebe Leserinnen und liebe Leser, wenn man versucht, die Freundschaft als eine spezifische Beziehungsart zu verstehen, tauchen sofort andere Wörter im Umkreis auf, mit denen man sich beschäftigen muss. Ich schreibe „Wörter“ und nicht „Begriffe“, weil es ja erst einmal die Worte sind, die erscheinen. Die Frage, was die Wörter genau bedeuten, dass heißt, auf welche Begriffe sie sich beziehen, kommt erst an zweiter Stelle.

Neben Freunden gibt es in der deutschen Sprache Kollegen, Feinde, Geliebte, Partner, Kumpel, Genossen, Bekannte, Kameraden, Lebensgefährten... Diese Auflistung bezieht sich auf menschliche Beziehungen, die nicht biologisch bestimmt werden. Ich bin mir sicher, dass sie nicht vollständig ist. Weil ich für ein Buch, das ich vorhabe zu schreiben, eine mehr oder weniger vollständige Liste brauche, würde ich mich über Ergänzungen sehr freuen.

Meine vorläufige Liste ist nicht geordnet. Wenn ich versuche, eine Ordnung in die Willkür zu bringen, ohne auf der rein sprachlichen Ebene zu bleiben, komme ich nicht darum hin, auf die Bedeutung der Wörter zu schauen. Eine sinnvolle Ordnung entsteht nur dann, wenn die entsprechenden Begriffe beschrieben werden. Was sich dabei aber zeigt, ist die Tatsache, dass die Begriffe sich nicht so einfach greifen lassen.

Eine halbwegs sinnvolle Reihenfolge der genannten Worte wäre diese: Bekannte, Kollegen, Partner (als Geschäftspartner), Genossen (in einer politischen Partei oder einem ideellen Verein), Kumpel, Freunde, Feinde, Lebensgefährten, nochmals Partner (als Lebenspartner) und Geliebte. Dieser Auflistung liegen zwei Begriffe zu Grunde, die mit den Wörtern Distanz und Nähe angedeutet werden können. In dieser Auflistung steigert sich die Nähe zwischen den entsprechenden Personen.

Zwischen mir und meinen Bekannten herrscht eine spontane oder bewusst gehandhabte Distanz, die es zwischen mir und meiner Geliebten nicht gibt. Die Steigerung der Nähe hängt mit einer Intensivierung des Vertrauens zusammen. Schon zwischen Kumpeln gibt es eine Nähe, die zwar beschränkt und von äußeren Umständen bestimmt wird, allerdings eine Herzlichkeit beinhaltet, die es bei Kollegen oder Bekannten so nicht gibt. Bei Freunden liegt eine Vertiefung des Vertrauens vor, die gewiss nicht immer unbeschränkt, aber nicht mehr ausschließlich von Äußerlichkeiten abhängig ist.

Wenn man weiter auf die Liste schaut, fallen sofort ein paar merkwürdige Gegebenheiten auf, die eher Unordnung suggerieren. Bemerkenswert ist, dass einige Kategorien einander ausschließen, andere jedoch miteinander verschmelzen können. Man kann zum Beispiel in einer Beziehung gleichzeitig Kollege und Freund sein. Was aber gar nicht geht, ist, gleichzeitig ein Bekannter und ein Freund zu sein: Die beiden Wörter dienen gerade dazu, einander abzugrenzen. Ist man einmal befreundet, spricht man von einem Freund und nicht mehr von einem Bekannten.

Genauso bemerkenswert ist: Einige Kategorien können sich in andere Kategorien verwandeln. Aus einem Bekannten kann ein Kumpel, ein Genosse, ein Freund, ein Feind oder ein Geliebter werden. An dieser Stelle ist die oben erwähnte Steigerung wirksam: mit dem Vertrauen (oder Misstrauen zwischen Feinden) steigt die Innigkeit der Beziehung. In der umgekehrten Richtung gibt es aber nicht nur Möglichkeiten, sondern auch Unmöglichkeiten.

Aus einem Geliebten kann ein Freund, ein Feind, vielleicht auch ein Kumpel oder ein Genosse, aber niemals ein Bekannter werden. Hat man einmal aufgehört, einfach nur ein Bekannter zu sein, kann man in diesen Zustand nicht mehr zurückkehren. Für alle „Rückschritte“ gilt allerdings, dass sie problematisch sind. Um zum Beispiel von einem Geliebten zu einem Freund zu werden, muss meistens richtig etwas geleistet werden. Es ist, als ob man gegen einen Strom arbeiten muss.

Die Stelle der/des Geliebten in der Liste ruft überhaupt schwierige Fragen auf. Einerseits scheint eine Liebesbeziehung die Krönung aller Beziehungen zu sein, weil sie alles umfassen kann – lediglich die Kategorie der Bekanntheit schließt sie aus. Anderseits aber wird die Liebesbeziehung oft als eine „ausschließliche“ Beziehung verstanden, dass heißt: jemand hat (im Moment) nur zu einer Person eine Liebesbeziehung. Mit der Liebe ist offenbar ein Paradox verbunden: sie kann alles umfassen und gleichzeitig alles ausschließen.

In diesem Zusammenhang interessiert mich die Frage eigentlich nicht, ob man gleichzeitig mehrere Geliebte haben kann oder darf oder eben soll. Auch wenn jemand fünf Geliebte hat, was mir schon viel scheint, bleibt die Tatsache, dass die Anzahl beschränkt ist. Ein Mensch kann tausend Bekannte, hundert Kollegen, siebzig Genossen, zwanzig Kumpel, zehn Freunde und neun Feinde haben – gleichzeitig mehr als eine Handvoll Geliebte verkraftet niemand.

Mit der qualitativen Steigerung der Nähe, ist offensichtlich eine quantitative Abnahme verbunden, was vor allem deutlich wird, wenn wir auf die Stellen an der Spitze meiner Auflistung schauen. In seinem Buch „Politik der Freundschaft“ stellt Jacques Derrida in Anlehnung an Aristoteles die aufschlussreiche Frage: wie viele Freunde kann ich eigentlich haben? Zu wie vielen Freundschaften bin ich fähig? Diese Frage stellt sich nur bei Freunden und Geliebten.

Noch vieles mehr wäre über die Auflistung menschlicher Bezüge zu sagen. Ich werde mich in den nächsten Wochen mit weiteren Aspekten beschäftigen und würde mich, wie gesagt, über Ergänzungen, andere Sichtweisen und sprachlich-begriffliche Verfeinerungen sehr freuen. Seid herzlich gegrüßt, in Freundschaft, Feindschaft, Kameradschaft, Bekanntschaft oder Anonymität. Jelle van der Meulen

Mit Dank an Sophie Pannitschka

18 Kommentare:

  1. Nicole Cadenbach7.3.10

    Hallo Jelle,
    da kriege ich richtig Lust zu schreiben. Also, mal sehen...
    Das, was ich Deiner Aufzählung am liebsten zuerst zufügen möchte, ist jemand, der mich gesehen hat, der ein Zeuge ist auf der Ebene des Herzens, und der will, dass mein Potential als Mensch sich ganz entwickelt.
    Ich weiss da kein Wort für (ausser Herzbruder), aber ich habe eine Idee/Erfahrung des Begriffs.

    Das zweite, das ich hinzufügen möchte ist der Weggefährte. Jemand, mit dem man ein Stück Weg zusammmengeht. Das kann auf allen möglichen Ebenen sein, ich denke jetzt an die Ebene von Gemeinschaft (community) die über Ego hinausgeht (es einschliessend, glaube ich).

    Dann gibt es noch die Schüler/Mentor (Lehrer)-Beziehung. Ich meine nur die freiwilligen. Der Schüler wählt den Mentor und wird von ihm angenommen. Diese Beziehung kann ich nur charakterisieren, indem ich das Wort Liebe hinzubitte.

    Ich suche noch nach einem Wort, das dem Genossen beigesellt werden kann, und das eine andere Färbung hat... (In meiner Sprachbiographie oder -landschaft liegt Genosse ziemlich nahe an Kreml...)
    Ich weiss noch keinen.

    Meine letzte Anmerkung:
    Deine Aufzählung schliesst Dein Mannsein mit ein, aus der Perspektive der Frau haben alle (?) Wörter eine andere Richtung... das Feld lasse ich unbearbeitet.

    Ich denke, die Art der Realität, die man miteinander teilt oder zusammen erschafft, ist der Grund des Namens, dem man der Beziehung später gibt. (Malerfreund, Schreibfreund)

    bis hierhin, erstmal,
    eine kleine Enzyklopädie kann ja hier gerade jetzt im Entstehen Begriffen sein...

    viele Grüsse! Nicole

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  2. Anonym7.3.10

    Ein unbekannter Freund bin ich. Nitta

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  3. Martin7.3.10

    Gläubiger, Kunde, Mitstreiter, Vorbild, Verehrer,

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  4. Martin II7.3.10

    Holla, jetzt ist mir der Kommentar schon weggeflutscht, bevor ich zu Ende geschrieben habe.
    Mir fallen sicher noch mehr Worte ein, wie wäre es mit Nachfolger oder Vorgänger - Anhänger oder Fan...
    Die Vielfältigkeit der menschlichen Beziehungen ist so groß wie die Zahl der Menschen, die diese Begriffe benutzen, denn jeder versteht sich aus seiner eigenen Position heraus und schafft so eine eigene Wertung und Beziehung.
    Viele Grüße
    Martin

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  5. Um die Liste noch zu ergänzen:
    Wie wäre es mit Mitmensch? Wie wäre es mit spiritueller Lehrer? Wie wäre es mit Brieffreund?

    Für die Geliebte fallen mir zahlreiche Assoziationen ein, so auch diese:

    Für M.

    Deine Nähe gibt mir absolute Geborgenheit.
    Dein Blick reicht bis in die tiefsten Abgründe meiner Seele
    und ich weiß, Dir kann ich alles anvertrauen.
    Und sobald ich Dich lächeln sehe,
    geht für mich die Sonne auf
    am Seelenfirmament.

    (Michael Heinen-Anders)

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  6. Um die Liste noch zu ergänzen:
    Wie wäre es mit Mitmensch? Wie wäre es mit spiritueller Lehrer? Wie wäre es mit Brieffreund?

    Zum Begriff der Geliebten fallen mir zahlreiche Assoziationen ein, so auch diese:

    Für M.

    Deine Nähe gibt mir absolute Geborgenheit.
    Dein Blick reicht bis in die tiefsten Abgründe meiner Seele
    und ich weiß, Dir kann ich alles anvertrauen.
    Und sobald ich Dich lächeln sehe,
    geht für mich die Sonne auf
    am Seelenfirmament.

    (Michael Heinen-Anders)

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  7. Ruthild Soltau8.3.10

    Lieber Jelle!
    Wir Menschen sind komplizierte Wesen! Wir haben mehrere Sphären oder Wesensbereiche (oder Wesensglieder) in uns. Als geistig-seelische Wesen können wir uns auch verstorbenen Menschen sehr nah fühlen, die Verstorbenen sind, könnte man sagen, nur innerlich. Das Ausschließende, wie Du es beschreibst in der Beziehung von Geliebten, gibt es so nicht für die geistige Welt. Geistwesen können vielen Menschen sehr nah sein und von ihnen gefühlt werden.

    Mir scheint vor allem wesentlich zu sein, WAS die Menschen verbindet. Vielleicht lässt sich das nicht immer so gut fassen und beschreiben, aber es ist doch wersentlich für den Quarakter und die Qualität einer Beziehung.
    Der Wille zur Entwicklung ist für mich sehr mit Beziehungen verbunden, die ernst, bedeutend sind. Beziehungen können Phasen haben, Phasen auch, in denen Nähe und Ferne auch geistig - seelisch differieren - es kann ein Miteinanderwachsen geben. Gewachsene Beziehungen sind für mich vor allem spannend, eine alte Freundschaft, eine lange Ehe. Dagegen sind lange Beziehungen ohne den Willen zur Entwicklung in meinen Augen öde.
    Herzliche Grüße von Ruthild

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  8. Der Daseinsbeauftragter

    Ein sehr Wichtiger in deiner Auflistung scheint mir noch der Fremdling zu sein. Der Fremdling hat viele Gesichter. So wie zum Beispiel bei Novalis in die Erste der Hymnen an die Nacht. Wo das Licht alle Erscheinungen und Wesen der Welt aus und einatmet:
    Und vor allen
    Die herrlichen Fremdlinge
    Mit den sinnvollen Augen
    Dem schwebenden Gange
    Und dem tönenden Munde.
    Hier ist der Fremdling etwas ersehnenswertes. Der Fremdling kann aber auch ins negative erscheinen.
    Mir ist er sehr nah, weil ich die Welt und auch mich selber oft als fremd erfahre. Das ist nicht dramatisch und doch auch dramatisch. Für mich ist es einen notwendiger Schritt um auf der Suche zu gehen nach wirkliche persönliche und gesellschaftliche Erneuerung (die nicht aus den Bücher sondern aus dem Leben selber gestaltet wird). Da will ich nich umher, da will ich durch.
    Zu deiner Auflistung möchte ich noch sagen dass sie sich sowohl auf der Aussenwelt als auch auf der Innenwelt der Beziehungen bezieht. So kann ich mich selber einen Fremdling oder einen Freund, usw. sein.
    Diese Woche wurde ich im Kindergarten wo ich die Wände lasiert und Kinderstockbetten gebaut habe, von einer der Kindergärtnerinnen gefragt ob ich nicht Daseinsbeauftragter (oder war es Daseinsangestellter?) zu werden.
    Das wäre was.
    Ich fragte ihr was es ist und sie sagte mir dass sie damit jemand meint der einfach da ist und mit seinem Dasein das Leben positiv beeinflusst.
    Ich würde dazufügen: Jemand der das Leben und die Wirklichkeit intensiviert, so das es sein kann wie es gemeint ist.
    Irgendwie kommt man aber mit dem Daseinsbeauftragter auf einem anderen Gebiet. Da wo die Beziehungen vom Persönlichen in das Gebiet des Geselschaftlichen gehen
    herzlich
    Huub

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  9. Fragmenten eines Traumes

    Am Strand,
    wo vorher Kinder spielten,
    wurde der Raum
    von aussen
    nach innen gewendet,
    wo ein weissgedeckter Tisch,
    Skulpturtragend,
    leicht geölt,
    zufällige Vorbeigänger an sich zog.
    Blut für eine Vision
    verweigerte ich
    den visionären Vorgänger
    aus Sicht
    des zeitentfloßenen Maßes
    der unwirklich gewordenen Symbolik.
    Wirkung,
    zeigte es ohnehin.
    Mittlerweile
    konnten keine Störenden
    das Konzentrat
    der Vorbeigehenden
    zerreissen.
    Ich sah
    -als Folge des Blutverweigerens-
    nur Buchstaben
    in Statt von Bilder
    und las
    wie der Gottessohn
    im großen Geschehen
    die Führung
    über die Versammelten übernahm.
    Dunkelheit
    rückte von alle Seiten heran
    und ich erwachte in einem Satz
    der Zukünftigen Sprachverwirklichung.
    Trost versprochen,
    hörte ich sagen:
    Und in einem sepia Himmel erschienen Dutzenden von Regenbogen

    17. Februar 2010

    Heute musste ich an diesem Traum zurückdenken, den ich auf dieser weise in einen einigermaßen poetischen Form gegossen hatte.
    Der visionären Vorgänger im Traum war Rudolf Steiner, der Gottessohn war Christus. Schon ein besonderer Traum. Heute macht er mich deutlich dass man erst aus dem Fremdlingsein heraus kommt wenn man bereit ist sein Bestes, sein Blut zu geben. Nicht als symbolischer Tat, sondern als innere Tatsache. Wenn man die Wirklichkeit als Wirklichkeit erleben und intensivieren will.
    herzlich
    Huub

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  10. Ich habe mich sehr über die Beiträge gefreut. Demnächst werde ich noch auf das Thema zurückkommen. Mich interessieren zur Zeit vor allen die "symmetrische" Beziehungen: wenn ich ein Freund bin von dir, bist du ein Freund von mir. Wenn ich ein Kollege bin von dir, bist du ein Kollege von mir. Und so weiter. Herzlich, Jelle van der Meulen

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  11. Anonym10.3.10

    Beim Lesen der Reihe fehlten mir Ehepartner, Ehefrau, Ehemann. Damit zusammenhängend: Zeuge(n).

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  12. Anonym11.3.10

    Gott? Jemand ist eines anderen Gott/Göttin? Diese Bezeichnung wird doch in extrem verehrender Haltung auch verwendet.
    Dann wären da noch die virtuellen "Freunde", wie sie auf diversen Plattformen wie z.B. Myspace u.a. bezeichnet werden.
    Finde ich sehr interessant, deine Gedanken zum Thema, lieber Jelle van der Meulen.
    Wollte man diese Sammlung von Begriffen räumlich anordnen, so ergäbe sich ein seltsames Geflecht von horizontal und vertikal verankerten Schichten, auch den zeitlich-chronologischen Aspekt müsste man berücksichtigen.
    Auf der Suche nach einem passenden Bild zum Suchwort "Stammbaum" bin ich auf dieses hier gestoßen:

    http://home.datacomm.ch/staublis/images/stammbaum_staubli.jpg

    So ähnlich stelle ich mir mein gedachtes Gewebe vor, nur noch viel vernetzter, wie bei neuronalen Verbindungen.

    Gruß, Richard

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  13. Speziell über Feinde ist die Schrift von C. W. Churchman: Der Systemansatz und seine "Feinde" (engl.: The systems approach and its enemies)als philosophische Wegleitung sehr hilfreich. In diesem Buch rollt der Autor die Rolle der Feinde als Antagonisten des eigenen Strebens auf und erkennt in ihnen grundsätzliche Kategorien menschlichen Daseins.

    Meinen 'Feinden' habe ich gelegentlich schon einmal ein Gedicht gewidmet, so auch dieses:

    Verwunschen - Gaetanos Traum


    Gaetanos Gedanken,
    Die gesunden und die schwanken,
    Gehen auf die Reise:
    Ab zur Hex
    mit oder ohne Besen,
    Hauptsache Zauberei sei’s
    Gewesen.

    Wird Gaetanos Bitten erhört,
    wo er selbst Hexen so schön betört?

    Zaubert mir doch endlich
    Ein Schloss ohne Riegel,
    einen wahrsagenden Märchenspiegel,
    einen der mir sagt wie’s um mich ist,
    Von Angesicht zu Angesicht, -
    doch keinen
    der mich weist zum Gericht,
    sondern einen der
    mich reisen lässt
    zum Lande Ur,
    weit, weit,
    in die Vergangenheit
    an meiner Wünsche Ort,
    wo ich verkehrte nur
    von gleich zu gleich
    Mit meinesgleichen Wort.

    Da wäre ich endlich richtig, dort.

    (Michael Heinen-Anders)

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  14. Nicole Cadenbach11.3.10

    Freundin
    beste Freundin
    Busenfreundin
    Kindergartenfreund
    -freundin
    Schulfreund
    -freundin
    Klassenkamerad
    -kameradin
    Studienkollegin
    Mitstudent
    -studentin
    wir haben mal einen xyz-Kurs zusammen besucht (Kontextkollege?)
    ein Freund : mein Freund
    eine Freundin : meine Freundin
    Freundliche Aushilfe gesucht

    Montaigne, Über die Freundschaft

    Tupperparty
    Skiurlaub-Freundschaften
    Urlaubsbekanntschaft
    Brieffreund

    Unsere Kinder gehen in dieselbe Klasse...

    Ich habe eine Freundin, die hat eine Freundin und deren Schwester hat mal ein Seminar gemacht bei einer Frau, und die...

    Facebook-ml: 325 Freunde

    Kontaktanzeige, nicht Freundschaftsanzeige!

    Jemandem die Freundschaft kündigen - dann gab es einen Vertrag?

    Dazugehör-Freundschaft (light)
    Was passiert mit Cliquen-Freundschaften nach der Trennung eines Paars? Dann kommt doch ein Moment der Entscheidung hinein?

    Freund-schaft
    Kind-schaft
    Eltern-schaft

    nicht Liebe-schaft, sondern Lieb-schaft (was steckte in dem -e-?)

    Kollegen-schaft?
    Feind-schaft
    Bekannt(ohne-e)-schaft
    Verwandt-schaft
    Bruder-schaft,
    nicht Schwester-schaft, wohl Schwestern-schaft

    Nachfolge
    Fremdling
    Liebling
    Bekanntling
    Kollegling
    Geliebtling
    Feindling

    Waise
    verwaister Freund
    verratener Freund
    vertuschter Freund
    geheimer Freund
    geliebter Freund
    gewonnener Freund
    verlorener Freund
    mißverstandener Freund

    Vertriebener
    Verstörter
    Verrückter
    Verliebter
    Versunkener
    Verschollener
    Verkaufter
    Vergrätzter

    Zufallsbekanntschaft
    nicht Zufallsfreundschaft
    nicht Zufallsliebe

    8.07h-Zug-Mitreisender
    S-Bahn-Kollege-Mitfahrer

    Mitfahrer
    Beifahrer
    Beikollege
    Beifreund
    Zweifreund
    Zwie
    Zwietracht
    Zweitracht
    Eintracht

    Eintracht Frankfurt
    Fan
    Fantast
    Phantast
    Phantastischer Freund
    Phantasiefreund
    PanTau (dumdididumdum dumdum)

    freundliche Augen
    freundliches Lächeln
    freundliche Geste
    Freundlichschaft

    freundschaftlich
    bekanntschaftlich
    lieblich
    nicht liebelich
    liederlich

    feindschaftlich gewogen nicht
    freundschaftlich wohl
    bekanntschaftlich gewogen auch nicht
    kollegelich nicht
    kollegial schon
    freundial nicht
    Freud'sch schon
    oder ödipal
    oder komplexial
    oder genial
    oder Genital
    gutgut

    Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt... schmettern die Drei von der Tankstelle (Heinz Rühmann)

    Nachkriegsfilm?
    Wie heißen die, mit denen jemand im Schützengraben lag? Kameraden?
    Davongekommene?
    Gibt es Kriegsfreunde?
    Friedensfreunde?

    ein wahrer Freund
    false friends / false vrienden

    Freund
    Freund
    Freund
    Freund
    Freund

    wie KLINGT das denn?

    Freund, vriend, friend, ami

    mit freundlichen Grüssen,
    herzlich,
    Ihr
    ...

    was ein freund ist?
    was ein freund tut?
    was ein freund lässt?

    Menschen, die teilnehmen an einanders Leben, 20, 30, 40, 50, 60 Jahre, die keine äussere Verbindung miteinander eingegangen sind, die keine verwandtschaftliche Verbindung haben, die keine Verpflichtung gegeneinander haben, die nicht auf Freiheit beruht, die wissen, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit in einanders Leben schon vorhanden sind, die wissen, wovon sie sprechen, wenn sie miteinander sprechen - oder nicht sprechen (dann wissen sie es auch), die eine wissende stille kraftvolle Dankbarkeit einander zuwenden...
    das sind Freunde.

    denke ich gerade

    und_
    Selbstliebe : Selbstfreundschaft (-)

    ich/ich : ich/du
    ich : wir
    ich im wir : wir im ich (?)

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  15. ICH UND DU

    Aller wesentlicher Grund
    Liegt im ICH

    Alle Brücken zum
    ICH liegen im
    DU

    Auf allen Brücken zum
    ICH liegen Wege zum
    DU entriegeln sich Tore zum
    WIR

    (Michael Heinen-Anders)

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  16. Bin sehr beeindruckt. Vielleicht machen wir ein Beziehungswörterbuch? Herzlich! Aus Köln, wo Frühling auf sich warten lässt. Jelle van der Meulen

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  17. Anonym6.3.13

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